Mehr Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung die Möglichkeit geben, in Vereinen Sport zu betreiben – dieses Ziel hat ein Inklusions-Projekt der Pfunder Stiftung. Menschen mit und ohne Behinderung sollen sich auf sportlicher Ebene begegnen.

Bisherige Erfahrungen und Kontakte hätten gezeigt, dass sich viele Menschen mit Behinderung gerne in Vereinen sportlich betätigen würden, aber die Rahmenbedingungen hierfür fehlen würden. In den Landkreisen Lörrach und Südlicher Breisgau-Hochschwarzwald ist das Vorhaben schon angelaufen und zeigt erste Ergebnisse. Jetzt soll dieses Mehr an Teilhabe auch im Landkreis Waldshut Fuß fassen.

„Wir wollen Sportvereine sensibilisieren, damit sie Menschen mit Behinderung aufnehmen und integrieren und schaffen die Rahmenbedingungen, dass gemeinsam Sport ausgeübt werden kann, auch im Rahmen der Fankultur sehen wir Möglichkeiten“, erklärt der Projektverantwortliche Uli Nodler.

Trainer und Übungsleiter sollen geschult werden

In Vereinen, die mitmachen, werden nach seiner Aussage Trainer und Übungsleiter unter Regie der Stiftung im Umgang mit Menschen mit Behinderung geschult und Anschaffungen und Maßnahmen für Barrierefreiheit unterstützt und finanziert. Das Projekt will nachhaltige Strukturen schaffen. „Nach Projektende sollen die Sportvereine selbständig in der Lage sein, inklusiv zu denken und zu arbeiten“, heißt es seitens der Stiftung.

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In einem ersten Schritt haben die Projektverantwortlichen im Landkreis Waldshut Kontakt mit Einrichtungen aufgenommen, die Kontakt zu Menschen mit Behinderung haben. Wie viele von ihnen gern in welcher Sportart aktiv werden möchten und wo die Betreffenden wohnen sind dabei Grundfragen.

Caritas Werkstätten Hochrhein sind Ansprechpartner

Ein wichtiger Ansprechpartner für die Bedarfsermittlung sind für die Pfunder Stiftung die Caritas Werkstätten Hochrhein mit ihren rund 450 Mitarbeitern an sieben Werkstattstandorten. Am Werkstattstandort Gurtweil stellten Uli Nodler und seine Frau Christine Nodler kürzlich das Projekt vor.

Neben Geschäftsführer Manfred Schrenk und Daniel Philipp, Leiter Inklusion/berufliche Teilhabe, waren unter anderen Werkstatträte, also gewählte Vertreter der Mitarbeiter, anwesend. „Wir sind daran interessiert, das Projekt zu unterstützen und zu multiplizieren, es braucht aber wie bei ausgelagerten Arbeitsplätzen eine Art Mentor, der sich kümmert“, formulierte Schrenk das Ergebnis des Treffens.

Stiftung sucht engagierte Bürger für Mitarbeit

In den einzelnen Caritas-Werkstätten wird das Projekt jetzt publik gemacht und erfasst, wer Interesse hat. Danach kann und wird die Stiftung gezielt an Vereine herantreten. Eine Frage wird auch sein, wie Menschen mit Behinderung zu den Vereinen und wieder nach Hause kommen. Die Stiftung sucht jetzt engagierte Bürger, die auf Grundlage der Ehrenamtspauschale bei dem Projekt mitarbeiten.