Das von der Umweltgruppe Südbaar (UGS) betriebene Reparatur-Café in Donaueschingen hat sein zehnjähriges Bestehen gefeiert. Bürgermeister Severin Graf wies in seinem Grußwort auf die Bedeutung dieses Angebotes für die Bürger der Stadt hin und sagte weiterhin die Unterstützung der Stadt zu.

Diese stellt in Kooperation mit dem Caritasverband mit den Werkräumen der Eichendorffschule bestens ausgestattete Räumlichkeiten zur Verfügung.

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Auch die Schule selbst – vertreten durch den kommissarischen Rektor Heiko Keller – unterstützt das Reparatur-Café, wo sie nur kann. Martin Fetscher, Leiter des Abfallwirtschaftsamtes des Landkreises, freute sich ebenfalls über dieses Angebot, das den Landkreis in seinem Auftrag unterstütze, Müll zu vermeiden und nicht nur zu recyceln und zu entsorgen. Er brachte als Beitrag des Kreises eine große Platte Donauwellen mit.

Laut einer Mitteilung freute sich die UGS besonders darüber, dass auch der Europaabgeordnete Andreas Schwab an dem Jubiläum teilnahm. Er ist im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz und hat an der Einführung eines „Rechts auf Reparatur“ mitgearbeitet.

Unser Bild zeigt von links nach rechts: Gerhard Bronner, Severin Graf, Martin Fetscher, Lydia Hönle und Andreas Schwab.
Unser Bild zeigt von links nach rechts: Gerhard Bronner, Severin Graf, Martin Fetscher, Lydia Hönle und Andreas Schwab. | Bild: Gerhard Bronner

Recht auf Reparatur

Er berichtete von dem Spagat, die Verbraucherrechte zu stärken, ohne eine überbordende Bürokratie einzuführen. Deshalb wurden die neuen Regelungen zunächst auf Elektrogeräte und Fahrräder beschränkt. Künftig soll auch der Ersatz von Batterien in Geräten wie Handys erleichtert werden.

Weitere Regeln verpflichten die Hersteller, Reparaturen an ihren Geräten zu erleichtern und Ersatzteile zu angemessenen Preisen vorzuhalten. Die Gewährleistungsfrist für fachgerecht reparierte Produkte wird um ein Jahr verlängert. Schwab bedankte sich bei der UGS und den ehrenamtlichen Helfern für ihr Engagement und wünschte ihnen weiterhin viel Erfolg.

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Erstes Reparatur-Cafe im Landkreis

Gerhard Bronner von der Umweltgruppe Südbaar gab einen kurzen Rückblick auf die Geschichte des Reparatur-Cafés. Ein Volkshochschulvortrag von Raymund Holzer von der Lokalen Agenda Rottweil, der ebenfalls an der Jubiläumsfeier teilnahm, wirkte damals als Initialzündung.

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Dem Vorbild Rottweils folgend, meldeten sich zahlreiche Freiwillige als Reparateure, einige von ihnen sind immer noch dabei. Viele Jahre wurde das Reparatur-Café vom früheren Stadtrat Willi Hönle organisiert. Nach dessen Tod hat diese Aufgabe seine Frau Lydia übernommen und führt sie bis heute fort. Etwa 5000 defekte Gegenstände wurden in den vergangenen zehn Jahren zur Reparatur gebracht, rund zwei Drittel konnten erfolgreich repariert werden. Donaueschingen war das erste Reparatur-Café im Landkreis Schwarzwald-Baar – mittlerweile gibt es erfreulicherweise fünf.

Ein Mitarbeiter auf Fehlersuche bei einem elektronischen Gerät.
Ein Mitarbeiter auf Fehlersuche bei einem elektronischen Gerät. | Bild: Gerhard Bronner

Hoffnung auf eine Ausweitung der Vorgaben

Das Reparatur-Café versteht sich nicht als Konkurrenz zu gewerblichen Reparaturangeboten. Im Gegenteil. Es will dort die Lücke füllen, wo solche Angebote nicht oder nur zu kaum umsetzbaren Preisen existieren.

Die Umweltgruppe Südbaar freut sich über die Impulse aus Europa und wünscht sich, dass die Regelungen künftig noch auf weitere Produktgruppen ausgeweitet werden und bei der reparaturfreundlichen Gestaltung der Produkte noch nachgebessert wird.