Selten war es in der Stadthalle Wehr so voll wie am Sonntagvormittag: Rund 80 Kinder und Jugendliche versammelten sich auf der Konzertbühne, und im Parkett saßen Eltern, Angehörige, Musiklehrer und natürlich Musikfreunde, die mit Beifall nicht sparten. Wehr war der Austragungsort des vierten „1-1-1-Projektes“, und diese Abkürzung steht für „ein Wochenende, ein Orchester, ein Konzert“.
Das Projekt wurde von dem ehemaligen Stadtmusikdirigenten Joachim Pfläging entwickelt, der auf dem Projekt „Juka and Friends“ von Rolf Gallmann aufbauen konnte. Organisiert wird es von den drei Musikvereinen Wehr, Schwörstadt und Öflingen, die immer im Wechsel als Gastgeber fungieren.
Die Premiere im Jahre 2018 war so erfolgreich, dass das „1-1-1-Projekt“ nun seine vierte Auflage erlebte. Der Vorsitzende der Stadtmusik Wehr, Harald Vesenmeier, begrüßte die Kinder und Jugendlichen, die aus dem weiteren Umfeld gekommen waren – von den Musikvereinen in Steinen und Rheinfelden im Westen bis zu Bad Säckingen im Osten und Menzenschwand im Hochschwarzwald.
Besonders dankte er den Dirigenten und Ausbildern Rolf Gallmann, Jonathan Eberstein, Tobias Zwicky, Dirk Strittmatter, Stephanie Klomki und der Musikschule Bad Säckingen. Die Jüngsten spielen seit eineinhalb bis zwei Jahren, die Fortgeschritteneren seit fünf bis sechs Jahren.
Im Vorfeld hatte man den Teilnehmern die Noten ausgeteilt, sodass sie ihre Stimmen individuell einüben konnten.
Der erste Leiter war Tobias Zwicky, Dirigent des Musikvereins Schwörstadt und der Jugendkapelle Schwörstadt-Wallbach. „Pulsierend“ lautete der Titel des Eröffnungsstücks, und dabei zeigte sich, dass ein gut eingespieltes Orchester mehr ist als die Summe der Einzelstimmen. Mit der Filmmusik zu „The Greatest Showman“ gaben die Musiker eine weitere Kostprobe, bevor Dirk Strittmatter, Vizedirigent des Musikvereins Öflingen, den Taktstock übernahm und das Orchester in die Welt der keltischen Musik und das Reich der Hexen entführte.
Der dritte Dirigent war Jonathan Eberstein, musikalischer Leiter der Stadtmusik Wehr, unter dessen Stabführung das Projektorchester die „Epische Reise“ anstimmte.
„Eine Reise ist eine Metapher für das Vorwärtskommen, aber dafür muss man nicht in die große weite Welt aufbrechen, denn es reicht, von Menzenschwand nach Wehr zu kommen“, meinte Moderatorin Maria Schlageter. Mit einem Pop-Titel verabschiedeten sich die Jugendlichen.