Die Schweizer Schriftstellerin Julia Weber wurde mit dem Alemannischen Literaturpreis 2024 ausgezeichnet und erhielt für ihren Roman „Die Vermengung“ den mit 10.000 Euro dotierten Preis. Der Preis wurde von der Großen Kreisstadt Waldshut-Tiengen, dem SÜDKURIER Medienhaus Konstanz und der Sparkasse Hochrhein gestiftet.

Julia Weber wurde mit dem Alemannischen Literaturpreis 2024 eingetragen und durfte sich in das Goldene Buch der Stadt Waldshut-Tiengen ...
Julia Weber wurde mit dem Alemannischen Literaturpreis 2024 eingetragen und durfte sich in das Goldene Buch der Stadt Waldshut-Tiengen eintragen, assistiert von ihrer ältesten Tochter, von der Kulturamtsleiterin Kerstin Simon und OB Martin Gruner. | Bild: Alfred Scheuble

Eine illustre Besucherschar aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft versammelte sich erwartungsfroh im Sparkassen-Kommunikationszentrum und erlebte dann einen Abend voller literarischer und auch musikalischer Besonderheiten.

Schon zu Beginn der Veranstaltung kam die Wertschätzung für die sympathische Preisträgerin aus Zürich in der Begrüßung von Wolf Morlock, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse, und im Grußwort von Oberbürgermeister Martin Gruner zum Ausdruck.

OB Gruner sprach von einem „historischen Tag in der Geschichte des Alemannischen Literaturpreises, denn heute nach 41 Jahren wird der Preis erstmals wieder an eine Autorin, an Julia Weber verliehen.“

Roman als „ein Kunststück der Einfühlung“

Sprachmächtig, mit literarischen Bildern unterlegt und gewürzt mit effektvollen Zitaten aus Webers Roman würdigte dann Katharina Knüppel, Jurymitglied und stellvertretende Leiterin des Literaturhauses Freiburg, das bisherige Schaffenswerk der Autorin und bezeichnete ihren Roman „Die Vermengung“ als „ein Kunststück der Einfühlung“. Die Laudatorin wertete den 349-seitigen Roman als „Programm und poetologisches Prinzip, Inhalt und Form einer klug komponierten Fiktion“ und als einen „Möglichkeitsraum, der die Leser einbezieht in das Gespräch zwischen Liebenden, Freundinnen, Schreibenden“.

Stellvertretend für die Jury mit Kerstin Simon, Johannes Bruggaier und Siegmund Kopitzki sagte Knüppel abschließend zu Julia Weber: „Herzlichen Glückwunsch und großen Dank für Deinen Text.“

Nach der Preisverleihung durch Oberbürgermeister Martin Gruner kam dann die mit Spannung erwartete Dankesrede der Preisträgerin Julia Weber. „Ich freue mich sehr“, begann sie und erzählte dann bilderreich und spaßig von einem Telefonat mit Kerstin Simon, die ihr die Preisverleihung signalisierte. Weber skizzierte ein Bild eines schreibenden Menschen und sagte in Anlehnung an ein Zitat abschließend zum Publikum: „Herzlichen Dank, dass Sie mir ermöglichen, mich zu kümmern. Und das werde ich tun.“

Siegmund Kopitzki, Vorsitzender der literarischen Gesellschaft Forum Almende verlässt nach 31 Jahren die Jury zur Vergabe des ...
Siegmund Kopitzki, Vorsitzender der literarischen Gesellschaft Forum Almende verlässt nach 31 Jahren die Jury zur Vergabe des Alemannischen Literaturpreises. Er bedankte sich für das Abschiedsgeschenk und sagte, unterstützt mit Beifall der Besucher: Dieser Literaturpreis muss bleiben! | Bild: Alfred Scheuble

Gruner richtete Dankesworte an die Jurymitglieder und verabschiedete Juror Siegmund Kopitzki, der seit 31 Jahren ununterbrochen für die Preisverleihung an elf Autoren mitverantwortlich war. Kerstin Simon wertschätzte Kopitzki‘s „unglaubliches Wissen über den Literaturpreis“ und überreichte ein Buchgeschenk mit dem Titel „Schreiben Sie, oder ich sterbe“. Kopitzki seinerseits bedankte sich für den „tollen Abend, die tolle Musik“ und sagte auffordernd an die Stiftungsträger: „Dieser Literaturpreis muss bleiben!“