Die Freude war groß, als im Juli 2019 das Sportbad eröffnet wurde. Vier Monate später gab‘s den ersten Dämpfer. Das neue Hallenbad wird teurer als ursprünglich geplant, teilte die Stadt mit.

37,83 Millionen Euro hatte der Gemeinderat sowohl aus dem städtischen als auch aus dem Stiftungshaushalt genehmigt. Plötzlich standen Mehrkosten von rund drei Millionen Euro im Raum, was die Kosten in Summe auf fast 41 Millionen Euro hinauf katapultierte. Die Begründung damals: Ein wesentlicher Faktor sei die verlängerte Bauzeit. Es müsse aber erst geprüft werden, ob die Abrechnungen rechtens seien. Mit anderen Worten: Es gibt Streit mit am Bau beteiligten Firmen.

Eine DLRG-Gruppe beim Schwimmtraining im Vereinsbecken: Seit dreieinhalb Jahren ist das Sportbad in Betrieb. Eine Abrechnung der Kosten ...
Eine DLRG-Gruppe beim Schwimmtraining im Vereinsbecken: Seit dreieinhalb Jahren ist das Sportbad in Betrieb. Eine Abrechnung der Kosten liegt nach Angabe der Stadt bis heute nicht vor. (Archivbild) | Bild: DLRG, Patrik Gleich

Das räumte die Stadt nach der Eröffnung des Sportbads auch ein. Bislang landete noch kein Verfahren vor Gericht, antwortet das Rathaus auf Nachfrage. Mit zwei Baufirmen sei man allerdings noch uneins, das müsse noch bereinigt werden. „Wir gehen aber davon aus, dass dies außergerichtlich gelingt“, schreibt Stadtsprecherin Monika Blank aktuell auf Nachfrage unserer Zeitung.

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Inzwischen haben sich bereits tausende Badegäste in den Becken vergnügt. Doch eine Zahl für die Gesamtkosten liegt bis heute nicht vor. „Das Sportbad befindet sich nach wie vor in der Abrechnungsphase“, erklärt die Stadtsprecherin. Stattdessen stehen noch einmal 1,7 Millionen Euro für Investitionen im Sportbad im Haushaltplan. Wofür braucht es so viel Geld für ein nagelneues Bad, das schon dreieinhalb Jahre im Betrieb ist?

Weitere 1,7 Millionen Euro nötig

Mit dem Geld sollen bisher noch nicht abgerechnete Leistungen bezahlt werden, erklärt die städtische Pressestelle auf Nachfrage. Die betreffe vor allem die Abrechnungen von Architekten, der Projektsteuerung sowie Ingenieure. Da zudem die Abrechnung einer Firma noch ausstehe, sei immer noch keine Schlussrechnung da. Wie teuer das Sportbad also summa summarum war, wisse man erst mit der Abrechnung aller Leistung.

Der Haupteingang des Sportbads: Eine Schlussrechnung für den Bau liegt noch nicht vor.
Der Haupteingang des Sportbads: Eine Schlussrechnung für den Bau liegt noch nicht vor. | Bild: Benjamin Schmidt

Offensichtlich sind inzwischen auch diverse Baumängel behoben. So gab es immer wieder Probleme in den Duschen und im Sanitärbereich, die zeitweise abgesperrt waren. „Seit Spätherbst sind die Duschen und Sanitärbereiche wieder komplett in Betrieb“, so die Pressestelle. Derzeit gebe es keine Mängel im Sportbad, die den Betrieb beeinträchtigen.

Allerdings sei bei einem so großen Objekt nach Inbetriebnahme immer mit Mängeln zur rechnen, die während der Gewährleistungszeit aber auf Kosten der beauftragten Firma behoben werden müssen.