Sebastian Hoeneß hat Wort gehalten. Nach der nächsten Gala seiner Mannschaft beim 3:1 (1:1) gegen den FC Bayern löste der Coach des VfB Stuttgart sein Versprechen ein und kletterte hinauf auf den Zaun, um mit den eigenen Fans zu feiern. „Es war so, dass ich aus der Nummer nicht mehr rauskam“, sagte der 41-Jährige. „Das war jetzt nicht zwingend geplant, um ehrlich zu sein. Meine Performance war auch nicht die beste, ich war überwältigt.“

Der eigene Anhang feierte die VfB-Profis lautstark. Allen voran gebührte der Dank der Fans aber dem Trainer, der einen Fast-Absteiger zum Champions-League-Teilnehmer geformt hat und am Samstag ganz nebenbei auch noch seinen Teil zum ersten Heimsieg gegen den Münchner Fußball-Rekordmeister seit November 2007 beitrug. „Danke, dass ihr den Spaß ins Neckarstadion zurückgebracht habt“, richtete der Vorsänger der Ultragruppierung „Commando Cannstatt 97“ das Wort direkt an den Coach und sein Trainerteam.

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In der Tabelle können die Stuttgarter vor den noch ausstehenden Partien am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) beim FC Augsburg und am 18. Mai daheim gegen Borussia Mönchengladbach nicht mehr von den vorderen vier Plätzen verdrängt werden. Selbst die Vize-Meisterschaft ist noch möglich. „Wir schauen, dass wir die höchstmögliche Punktzahl aus den letzten beiden Spielen mitnehmen – völlig unabhängig, wer vor uns steht“, sagte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth.

Hoeneß war es, der Leonidas Stergiou sein Vertrauen aussprach. Er beorderte den Schweizer zum vierten Mal nacheinander in die Startelf. Der Außenverteidiger, ausgeliehen vom FC St. Gallen, zahlte es mit seinem Premieren-Tor zum 1:0 zurück (29.). Hoeneß war es aber auch, der im zweiten Durchgang Woo-yeong Jeong und Silas Katompa Mvumpa einwechselte. Der Südkoreaner Jeong traf per Kopf zur Führung (83.) nach Vorlage von Silas und in der dritten Minute der Nachspielzeit traf der 25-Jährige nach schweren Wochen mit wenig Spielzeit selbst. „Er hat bewiesen, dass es wichtig ist dranzubleiben“, sagte Hoeneß über Silas. Zum zwischenzeitlichen 1:1 hatte Harry Kane per verwandeltem Strafstoß getroffen (37.).

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67 Zähler haben die Schwaben nach 32 Spieltagen auf dem Konto – eine bessere Zwischenbilanz hatte der Club noch nie vorzuweisen. Schon seit dem vergangenen Mittwoch steht dank des Erfolgs von Borussia Dortmund im Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen Paris Saint-Germain fest, dass der VfB in der kommenden Saison in der Königsklasse vertreten sein wird.

„Wenn man bedenkt, wo wir vor einem Jahr standen: Da haben wir die Relegation gegen den Hamburger SV gewonnen und jetzt haben wir uns für die Champions League qualifiziert“, sagte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth. „Auch wenn es im Fußball sehr schnell geht und sich die Dinge schnell ändern – das ist eine sensationelle und außergewöhnliche Entwicklung.“

Diese könnte dazu beitragen, dass Leistungsträger wie die beiden Toptorjäger Serhou Guirassy und Deniz Undav auch in Zukunft in Stuttgart spielen wollen. (dpa)