TV-Entertainer Stefan Raab wird sein erstes Fernsehcomeback nach langer Pause nicht bei seiner früheren Senderheimat ProSieben, sondern bei der Konkurrenz zelebrieren. Wie RTL am Mittwoch in Köln bekannt gab, sicherte sich der Privatsender die Ausstrahlungsrechte an dem für den Herbst geplanten Boxkampf zwischen Raab und Regina Halmich. Der Showkampf „Der Clark Final Fight“ soll am 14. September im Düsseldorfer PSD Bank Dome stattfinden, so RTL.

Die 47-Jährige Box-Weltmeisterin und der 57-jährige Entertainer treffen bereits zum dritten Mal aufeinander. Bei der Premiere 2001 brach Halmich Raab sogar die Nase, auch den von ProSieben ausgestrahlten Revanche-Kampf verlor Raab 2007 nach Punkten. Nach RTL-Angaben steigt Raab nun in Düsseldorf „17 Jahre nach der letzten Niederlage und fast ein Jahrzehnt nach seinem letzten TV-Auftritt zum allerletzten Mal in den Ring“.

ProSieben bleibt mit Raab im Gespräch

ProSieben-Vorstandschef Bert Habets hatte bereits vor einer Woche am Rande der Hauptversammlung des börsennotierten Unternehmens erklärt, sein Haus sei nicht an den Ausstrahlungsrechten des Boxkampfes interessiert. Habets deutete aber an, dass ein weiteres TV-Comeback mit Raab bevorstehen könnte. „Wir sind mit Stefan Raab und seiner Produktionsfirma im Austausch und haben gute Gespräche“, so Habets, der nach eigenen Angaben ProSieben und die zum Konzern gehörende Streaming-Plattform Joyn zum führenden Anbieter für Unterhaltung im Fernsehen und im Netz machen will.

Karrierebeginn im Musikfernsehen

Stefan Raab hatte seine Karriere 1993 beim kommerziellen Musikkanal Viva begonnen und danach hauptsächlich für ProSieben gearbeitet. Hier moderierte er von 1999 bis 2015 die Late-Show „TV Total“, versuchte sich aber auch im Polittalk („Absolute Mehrheit“ 2012/13) und im journalistischen Geschäft. So moderierte Raab für seine Sendergruppe bei der Bundestagswahl 2013 an der Seite von Peter Kloeppel (RTL), Maybrit Illner (ZDF) und Anne Will (ARD) das TV-Duell zwischen den Kanzlerkandidaten Angela Merkel (CDU) und Peer Steinbrück (SPD). Daneben produzierte Raab durch spektakuläre Shows wie die „Wok-WM“ oder „Schlag den Raab“ Schlagzeilen und engagierte sich als Teilnehmer und Produzent beim Eurovision Song Contest. 2015 kündigte er überraschend seinen Rückzug vom Bildschirm an.

(KNA)