St. Georgen – Den Besuchern des Theaters im Deutschen Haus war ein Anschiss gewiss. Ausbilder Schmidt inspizierte die St. Georgener und lief zur Hochform auf.

Zackige Moderation im Kasernenhofstakkato, kernige Witze, die nichts für zart besaitete Gemüter sind – wenn Ausbilder Schmidt die Bühne, beziehungsweise die Stube betritt, haben die Rekruten auf jeden Fall etwas zu lachen. Schon beim Morgen-Appell blieb kein Auge trocken.

Seit einem Vierteljahrhundert tourt der Künstler Holger Müller mit seiner Kunstfigur des knallharten Bundeswehrausbilders Schmidt durch die Republik. Im Theater im Deutschen Haus war er schon mehrfach zu Gast. Ehrensache, dass Schmidt, Vorname Ausbilder, auch anlässlich seines 25-jährigen Bühnenjubiläums dem Theater einen Besuch abstattete. Oder, um es in seinem Militär-Slang zu sagen, „vorrückte“. Mit dabei ein Rückblick auf Höhepunkte seines Bühnenwirkens, unter anderem mit seinen Lieblingsrekruten Thorben, Hermine und Schantall.

Der Ausbilder, im olivgrünen Dress, rotem Barett, Sonnenbrille und breitem fiesem Grinsen, macht sich aber auch Gedanken um die aktuelle Situation. Da die Menschen immer älter werden, gleichzeitig aber immer weniger Menschen ihren Wehrdienst freiwillig leisten, könne man doch die Hochbetagten zum Wehrdienst berufen. Die Vorteile liegen dabei für Ausbilder Schmidt auf der Hand. „Die sind mit Altersflecken übersät – welche Tarnung.“ Zudem seien die Senioren meist mit Medikamenten vollgepumpt, sodass der Feind sich nicht trauen würde, auf diese Menschen zu schießen. „Sonst wäre ja deren Grundwasser verseucht.“

War sich das Publikum anfangs noch unsicher, ob es ab solcher Gags lachen dürfte, brachen jedoch schnell alle Dämme und die Besucher waren im Dauerlachmodus. Ein Zustand, der durch die Schilderungen eines romantischen Restaurantbesuchs, Besuch mit zehn Kindern im Freizeitpark und Erlebnissen beim Blutspenden von Ausbilder Schmidt noch verstärkt wurde.