Die Asiatische Tigermücke breitet sich langsam in Baden-Württemberg aus. „Im Landkreis Rottweil wurde sie bislang noch nicht gesichtet, aber dies ist eher eine Frage der Zeit“, warnt jetzt das Gesundheitsamt Rottweil in einer Pressemitteilung. Die Behörde rät zu genauem Hinschauen und zur Meldung auffälliger Stechmücken.

Entlang des Oberrheingrabens sowie im mittleren Neckarraum finde sich die Asiatische Tigermücke schon heute, und auch am Bodensee sei sie inzwischen heimisch.

Das Risiko, das die unscheinbaren kleinen Insekten in Kürze auch im Landkreis Rottweil auftauchen werden, sei also groß. Nina Neißner vom Gesundheitsamt Rottweil rät deshalb in der Mitteilung: „Schauen Sie genau hin, was für eine Stechmücke in Ihrem Garten oder auf Ihrer Terrasse herumschwirrt!“

So erkennt man eine Tigermücke

Die Tigermücke ist laut Gesundheitsamt Rottweil – anders als die heimischen Stechmücken – tagaktiv und habe auffällige weiße Streifen. Da die Tigermücke extrem stechfreudig sei, hat sie laut Nina Neißner ein hohes Belästigungspotenzial. Das gehe so weit, dass der Aufenthalt im eigenen Garten kaum mehr möglich sei.

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Darüber hinaus könne die Tigermücke eine Vielzahl von Krankheitserregern auf den Menschen übertragen. Dazu gehörten etwa Chikungunya-, Zika- oder Dengue-Virus, wenn sie diese Viren zuvor von infizierten Reiserückkehrenden aus Endemiegebieten aufgenommen habe.

Bereits Verdachtsfall im Schwarzwald-Baar-Kreis

Im Schwarzwald-Baar-Kreis hatte eine mögliche Entdeckung von Tigermücken bereits 2021 für öffentliches Aufsehen gesorgt. Damals gab es aber Zweifel, ob es nicht doch um eine andere Mückenart ging, ebenfalls asiatischen Ursprungs.

Dieses Bild hat Christian Hoppmann im November 2021 bei Facebook veröffentlicht und für eine rege Diskussion gesorgt. Ist darauf eine ...
Dieses Bild hat Christian Hoppmann im November 2021 bei Facebook veröffentlicht und für eine rege Diskussion gesorgt. Ist darauf eine Tigermücke zu sehen, die in VS-Schwenningen gefunden wurde? Experten sagten damals, dass es sich hier wohl um eine Asiatische Buschmücke handele. | Bild: Christian Hoppmann

Das hilft gegen Tigermücken

Was kann jeder Einzelne tun, um die Ansiedlung der Tigermücke zu verhindern? Die Tigermücke sei ursprünglich ein Baumhöhlen-Brüter – doch sie sei sehr anpassungsfähig, so das Gesundheitsamt. Sie nutze aber jede noch so kleine Wasseransammlung, mit Vorliebe in der Nähe von Menschen, um sich zu vermehren.

„Und zwar rasend schnell“, warnt die Pressemitteilung. Je nach Wassertemperatur und Nahrungsangebot dauere es nur fünf bis zehn Tage, bis die nächste Generation der Tigermücken entwickelt sei.

Um die Verbreitung der Asiatischen Tigermücke zu verhindern, müssten deshalb alle potenziellen Brutstätten entfernt werden, die nicht unbedingt benötigt würden.

Kein stehendes Wasser

„Gefäße, auf die nicht verzichtet werden kann, etwa Vogelbäder, sollen mindestens alle fünf Tage ausgewaschen und mit einer Bürste gesäubert werden“, raten die Fachleute.

Regenauffangbehälter oder Fässer (und auch Deckel der Fässer, in denen sich Wasser sammeln kann) müssten mit einem feinen Netz abgedeckt werden, um zu verhindern, dass die Mücken hier brüten. Alle Gefäße, die nicht unbedingt notwendig seien, sollten trocken gelagert werden, etwa im Schuppen oder unter einem Dach.

Für Rückfragen steht das Gesundheitsamt vormittags unter der Telefonnummer 0741 2448345 zur Verfügung.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Gesundheitsamts unter landkreis-rottweil.de/tigermücke. Das Gesundheitsamt Rottweil arbeitet in diesem Bereich eng mit dem Landesgesundheitsamt Stuttgart und dem Verein Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) zusammen.