Die Mitarbeiter der Firma Blitz-Rotary, die vor kurzem aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten ist, wollen sich die zum Teil nervige Hinhaltetaktik für einen akzeptablen neuen Tarifvertrag nicht mehr länger bieten lassen.
Kundgebung auf Nachbargrundstück
Dies wurde bei einer sogenannten aktiven Mittagspause am Freitag, 26. Januar, deutlich, als viele Mitarbeiter auf dem Gelände einer Nachbarfirma gegen das aus ihrer Sicht nicht mehr akzeptable Verhalten der Geschäftsleitung protestierten. Die Kundgebung auf dem eigenen Firmengelände abzuhalten war den Beschäftigten verboten worden.
„Die Beschäftigten möchten ihren bisherigen Tarifvertrag behalten und unterstreichen mit dieser Aktion ihre Forderungen zum Tarifverbleib. Zu Beginn der Protestveranstaltung berichtet die Betriebsratsvorsitzende Claudia Louangketh über das bisherige Verhalten der Firma, das von viel Desinformation geprägt gewesen sei.
„Wir haben zwar versucht, mit der Betriebsleitung ein Gespräch zu führen, doch es ist bisher nicht zu einem konstruktiven Dialog in Richtung Abschluss eines Tarifvertrages gekommen“, so Louangleth.
Es komme zu keiner Kommunikation
Auch der IG-Metall-Bevollmächtigte Thomas Bleile sprach von einem nicht mehr akzeptablen Verhalten der Blitz-Rotary-Geschäftsleitung, denn es sei trotz mehrerer Angebote, aufgrund „verschiedener Verhinderungen“ zu keiner konstruktiven Kommunikation gekommen.
Gespräche mit Personalleiter Peter Schmidt und Geschäftsführer Düllick seien nicht möglich gewesen, führte Bleile weiter aus. Thomas Bleile stellte klar, dass die aktive Mittagspause außerhalb der Arbeitszeit „die letzte arbeitgeberfreundliche Aktion“ gewesen sei, wenn sich die Arbeitgeberseite nicht bewege.
Kommt die 24-Stunden-Mittagspause?
Er könne sich vorstellen, dass bei weiterer mangelnder Kommunikationsbereitschaft und Verweigerung, die Beschäftigten zum Beispiel schon an einem Donnerstag ab 12 Uhr in eine „aktive Mittagspause“ gehen könnten, die dann bis am Freitagnachmittag andauern könne. Auch eine Betriebsversammlung mit entsprechenden Informationen an die Mitarbeiter wäre eine gute Möglichkeit, einiges zu erreichen.
Der Bundestagsabgeordnete Tobias Bacherle (Grüne) aus dem Stuttgarter Raum, solidarisierte sich vor Ort mit den protestierenden Arbeitnehmern und forderte ebenfalls einen akzeptablen Tarifvertrag für die Beschäftigten.