Fast hätte ihnen das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Und das ausgerechnet, als mit dem SPD-Bundestagsfraktionsvorsitzenden Rolf Mützenich ein echter Polit-Promi in Radolfzell zu Gast war. Denn gerade als die Radolfzeller SPD ihren Infostand auf dem Seetorplatz aufbauen wollte, setzte heftiger Regen ein. Doch Glück im Unglück: Sie hatte zwei kleine Zelte als Unterstand dabei – und die Passanten kamen trotzdem, um sich zu informieren.
Gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Lina Seitzl, den Radolfzeller Stadträten Nobert Lumbe und Susann Göhler-Krekosch sowie weiteren Mitgliedern der Radolfzeller SPD und eben Rolf Mützenich startete die SPD am vergangenen Montag auf dem Seetorplatz in ihren Wahlkampf zu den Europa- und Kommunalwahlen am 9. Juni.
Dass Mützenich dabei vor Ort war, hat die SPD einem Versprechen des Fraktionsvorsitzenden aus dem vergangenen Sommer zu verdanken. Wie Lina Seitzl erzählte, war Mützenich damals bei ihr zu Gast. Auf eine entsprechende Anfrage der Radolfzeller, 2024 im Wahlkampf zu helfen, sagte er damals spontan zu, so Seitzl. Für den Wahlkampfauftakt in Radolfzell unterbrach er nun für einen Tag seinen Urlaub, den er aktuell in der Region macht, und stellte sich den Fragen der Bürger.
Die Themen waren vielfältig. Besonders Rolf Mützenich befragten einige Bürger zur Position der SPD zum Krieg in der Ukraine und einer möglichen Lösung des Konflikts. Ansonsten waren die Demokratie und die zunehmenden Angriffe auf sie die Themen des Nachmittags. „Nach den jüngsten Übergriffe auf Politiker und Wahlhelfer beschäftigt das sehr viele Menschen. Sie machen sich Sorgen um die Demokratie und wie der Rechtsstaat gegen die Angreifer vorgeht“, erklärte Seitzl.
SPD mit Wahlkampfauftakt zufrieden
Auch AfD-Mitglieder auf Wahllisten in der Region und die Demokratie-Kundgebung am vergangenen Samstag in Öhningen hätten dazu beitragen. „Hier stehen die Ehrenamtlichen vor Ort an vorderster Front und müssen damit umgehen“, äußerte Mützenich seinen Respekt vor den Kommunalpolitikern. Weitere Themen waren das Wahlalter ab 16 bei Kommunalwahlen und wie man Menschen für Kommunalpolitik und die Wahl animieren kann, so Seitzl.
Insgesamt 50 Bürgerinnen und Bürger aus allen Altersgruppen seien am Stand vorbeigekommen, darunter auch eine Schulklasse. „Angesichts des Wetters sind wir damit sehr zufrieden. Das war ein guter Auftakt in den Wahlkampf“, bilanzierte Seitzl am Ende.
